Sanierung Eichelbacher Hof

Weilrod, Hochtaunuskreis

Baubeschreibung:

Der Eichelbacher Hof wurde 1568 durch die Herren von Rheinberg, die sich auch von Eichelberg nannten, erbaut. Er diente als Ersatz für die wehrtechnisch unbedeutsam gewordene, nahe gelegene und heute völlig verschwundene Burg. Das Herrenhaus ist gutes Beispiel eines ländlichen Adelsitz des ausgehenden Mittelalters, dessen Bewohner die unkomfortabel gewordenen Höhenburgen verließen und sich in den günstigeren Tallagen ansiedelten. Während das urtümliche Fachwerk der Längswände mit seinen überblatteten Bogenstreben noch gänzlich dem mittelalterlichen Konstruktionsprinzip folgt, kündigt sich im reichen Schmuckfachwerk des Schaugiebels bereits die Neuzeit mit Stilmerkmalen der Renaissance an. Der Dachstuhl des bedeutenden Fachwerkbaus überrascht mit einem originalen Hängewerk, das die Last der darunter liegenden Unterzüge aufnimmt und große, stützenfreie Räume ermöglicht. Von beachtlichen Ausmaßen ist der sog. "Feine Saal", der -durch Einbauten vieler Räume und Deckenverkleidungen bis zur Unkenntlichkeit entstellt- während den Sanierungsarbeiten wiederentdeckt und mit seinen wertvollen Stuckdecken restauriert werden konnte.

Sanierungsanlass:

Die letzte Instandsetzung des Außenfachwerks lag ca. 100 Jahre zurück, sodass umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich wurden. Schwere Schäden waren besonders am Schaugiebel und an den Türmen zu verzeichnen.

Sanierungskonzept:

Durch die Reparatur des Fachwerks wurden auch die Innenräume in Mitleidenschaft gezogen. Daher nahm man die notwendige Sanierung zum Anlass einer vollständigen Rekonstruktion des ursprünglichen Gefüges. Nicht zuletzt aufgrund der Wiederherstellung der ursprünglichen Fensteröffnungen wurde eine komplette Neuorganisation der Innenräume erforderlich. Dies führte schließlich zur kompletten Rückführung des Obergeschosses in den ursprünglichen Baubestand. An den beiden Giebelseiten befinden sich nun die wieder gewonnenen Wohnräume, wobei der repräsentative "Feine Saal" für die Bedeutung des ehemaligen Herrensitzes spricht. Parallel zum Hof erstreckt sich ein breiter Flur. Dieser war früher unbeheizt, da die Fenster nur im Oberlicht eine Festverglasung aufwiesen und ansonsten nur durch Schlagläden geschlossen werden konnten. Die Rekonstruktion der verschiedenen Fenstertypen erfolgte in Anpassung an die vorgefundenen Öffnungen mit einfachverglasten Flügelfenstern.

Bauzeit:


Saniert in 5 Bauabschnitten in den Jahren 2000 bis 2004
mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen