Stadtmauerhaus Hirtengasse 4

Stadt Bad Camberg, Kreis Limburg-Weilburg

Baubeschreibung:

Der nur 5 Meter breite Fachwerkbau ist Bestandteil eines stattlichen Baukomplexes mit vier an die Stadtmauer angebauten Fachwerkhäusern. Diese bilden die früheste Reihenhausbebauung in der Stadt. Eine dendrochronologische Untersuchung ergab das Baujahr 1729. Bereits im Brandplan von 1796 werden die Gebäude als Hirtenhäuser erwähnt. Die überbaute Wehrmauer war ursprünglich durch die Häuser in Form eines Laubenganges begehbar und ist teilweise noch frei einsehbar.

Der dreigeschossige Bau enthält eine zweizonige Aufteilung mit 6 annähernd gleich großen Kammern. Steile Stiegen entlang der Längswand erschließen die einzelnen Geschossebenen. Von den mittig angeordneten Bundwänden waren bei Beginn der Sanierungsarbeiten nur noch kleinere Fragmente erhalten. Auch die Stadtmauer wies schon mehrere Fehlstellen in Form von Durchbrüchen, Nischen und Abtragungen auf.

Sanierungskonzept:

Das Gebäude wurde der Wohnung im benachbarten Haus Hirtengasse 6 zugeordnet. Dadurch entfiel der Einbau von Bädern und Küchen. Den einzigen Eingriff in die bestehende Fachwerkkonstruktion bildet der Durchbruch einer Tür im Erdgeschoss, für den ein Riegel und eine Strebe versetzt wurde. Für einen zweiten Zugang im 2. Obergeschoss wurde der nachträglich geschlossene Durchgang der alten Stadtmauer wieder geöffnet.

Die Bundwände wurden gemäß dem statischen Erfordernis wieder hergestellt. Diverse Fehlstellen in der Stadtmauer im Erdgeschoss wurden wieder auf die ursprüngliche Dicke aufgemauert. In beiden Geschossebenen wurde die Stadtmauer wieder steinsichtig verfugt. Als Hinweis an den ehemaligen Wehrgang erhielt die Mauerkrone einen Belag mit alten Sandsteinplatten.