Außensanierung Kath. Pfarrkirche

Waldernbach, Kreis Limburg - Weilburg

Baubeschreibung:

Für den Westerwald eher ungewöhnlich ist das äußere Erscheinungsbild der Kirche, die mit Klinkermauerwerk im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet wurde. Das 1878 errichtete Bauwerk weist eine plastische Fassadenstruktur mit Staffelgiebel, mehrfach gestuften Strebepfeilern und Blendgliederungen auf.

Verschiedene Oberflächengüten der Ziegelsteine führten teilweise zu Schäden, denen man in den 1980-er Jahren durch den Austausch mit unpassenden, neuzeitlichen Industrieziegeln in abweichendem Steinformat begegnete.

Bemerkenswert ist das harmonische Zusammenspiel von Ziegelstein und Werkstein. Der hier verwendete rote Mainsandstein findet sich nicht nur an den Verdachungen der Strebepfeiler, sondern auch an den Sohlbänken der Fenster, Sockelabschlüssen und an den Traufgesimsen.

Die Schäden und deren Behebung

Das Mauerwerk war insbesondere im Sockelbereich und an den Strebepfeilern durch Feuchte- und Salzeintrag partiell geschädigt. Darüber hinaus drang auch über die schadhaften Abdeckungen der Strebepfeiler Feuchtigkeit ein, was den Salztransport nach außen begünstigte. Die gelösten Salze wanderten mit den Trockenprozessen an die Oberfläche und kristallisieren dort. Irreparabel waren die in der Vergangenheit vorgenommenen Austauschmaßnahmen durch unpassende Ziegelsteine an allen Fassadenteilen.

Die in Sandstein ausgeführten Werksteinteile wiesen verhältnismäßig starke Schadensbilder an den Abdeckplatten der Strebepfeiler und an den Traufgesimsen auf. Die Steinoberflächen waren durch Absanden, Abschälen oder Schuppenbildung geschädigt. Partiell waren auch gänzlich abgeplatzte Kanten vorhanden. Lockere Sandsteinwerkteile wurden neu mit Mörtel versetzt und teilweise durch Edelstahlanker gesichert. Größere Fehlstellen wurden mit Vierungen in gleichartigem Steinmaterial und kleinere Bereiche mit Steinmehlmörtel ergänzt. Alle Werksteinteile waren neu zu verfugen.

Die Schäden an den Fenstern beschränkten sich auf den Hauptgiebel und den Treppenturm. Infolge von Winddruck waren die Bleirutenverglasungen zusammengesackt und nicht mehr richtig im Rahmen eingebunden. Wetterschenkel waren teilweise gänzlich auszutauschen. Dies erforderte ein vorsichtiges Ausglasen und anschließendes Neuverglasen mit den vorhandenen Scheiben der Öffnungsflügel.

Am Dachstuhl war nur in einem eng begrenzten Bereich eine durch Hausschwamm geschädigte Fußpfette auszutauschen. Mehrere Helmgauben mussten ausgebessert und in Teilen gänzlich ersetzt werden. Zur Erleichterung zukünftiger Wartungen wurde über dem Gewölbe ein Laufgang eingerichtet. Der Dachstuhl erhielt unter Beibehaltung der alten Schalung eine neue Schieferdeckung mit einer kleinteiligen Schuppenschablone. Dabei war auch der obere Kranz des Staffelgiebels abzutragen und mit alten Ziegeln neu aufzumauern. Die Abdeckung der Mauerkrone erfolgte mit im Mörtelbett verlegten Doppelmuldenfalzziegeln.

Baukosten:


Geschätzt:
Ausgeschrieben:
Abgerechnet:

238.000,00 €
199.073,66 €
208.332,06 €

Zuschüsse:

Landesamt für Denkmalpflege: 35.000,00 €