Fassadensanierung Altes Rathaus

Ortsgemeinde Weinähr, Rhein-Lahn-Kreis

Baubeschreibung:

Der spätgotische Fachwerkbau aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zählt zusammen mit den Bauten in Dausenau und Oberlahnstein zu den ältesten Fachwerk-Rathäusern des Lahngebietes. Zum Dorf hin zeigt das Rathaus einen für die Bauzeit ungewöhnlich reich verzierten Schaugiebel, dessen Schmuckhölzer größtenteils bei der letzten Sanierung um 1993 wieder rekonstruiert wurden. Mit den angrenzenden Fachwerkhäusern bildet das Rathaus eine überaus malerische Baugruppe, wie sie im ländlichen Raum nur noch selten anzutreffen ist.

Sanierungsanlass:

Der straßenseitige und wetterabgewandte Giebel in den beiden Dachgeschossen wies flächendeckend Fäulnisschäden an den Holzoberflächen auf. Dies betraf auch die erst während der letzten Sanierung um 1993 neu eingebauten Konstruktionshölzer. Am schwerwiegendsten waren die Schäden genau dort, wo die Lotrechte des Dachüberstandes auf die Schwelle des 1. Dachgeschosses und den Rähm des Obergeschosses traf. Es lag daher nahe, dass die Holzschäden auf die starke Schiefstellung des Giebels zurück zu führen waren. Da selbst am wetterseitigen Giebel zum Gelbach keine Schäden zu verzeichnen waren, konnte dass an der Fassade herab laufende Regenwasser als alleinige Ursache für die Fäulnisschäden ausgemacht werden.

Die Sanierung:

Die starke Schiefstellung der Giebelwand ließ sich mit einem vertretbaren Aufwand nachträglich nur noch in der 2. Dachgeschossebene beheben. Das Giebeldreieck wurde in Gegenneigung gerückt und der Dachüberstand verlängert, sodass die Giebelspitze um 40 cm nach vorne wanderte. Dafür musste ein Teil des Daches abgedeckt werden.

Die Fäulnisschäden beschränkten sich auf die Holzoberflächen, sodass auf einen Austausch der geschädigten Holzbauteile verzichtet werden konnte. Reparaturen erfolgten daher durch Aufbohlungen und Anblattungen ohne Zerstörung des inneren Wandaufbaus. Holzergänzungen waren vor allem an den Fußpunkten von Pfosten und Streben sowie im Bereich der noch nicht gewechselten Teilbereiche der Schwelle erforderlich. Aufgrund der Schäden im Anschlussbereich und den bereits durchgeführten Reparaturen war der Gefachputz vollständig abzunehmen und grundlegend neu aufzubauen. Die alte Acrylfarbe wurde komplett entfernt und ein neuer Anstrich mit reinen Leinölfarben ohne Lösemittel vorgenommen.

Baukosten:

geschätzt:
abgerechnet:

95.500,00 €
72.362,77 €

Zuschüsse:

Generaldirektion Kulturelles Erbe:
Rhein-Lahn-Kreis, Dorferneuerung:

25.000,00 €
10.000,00 €