Bürgerprojekt Alte Jüdische Schule
Stadt Bad Camberg, Kreis Limburg-Weilburg | ||
Baubeschreibung:
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Typologisch ähnelt die Alte Judenschule in verblüffender Übereinstimmung dem Haus Hirtengasse 4. Während sich das Erdgeschoss an die ehemalige Stadtmauer anlehnt, wurde auch hier mit dem oberen Stockwerk der Wehrgang überbaut. Auch das durch eine dendrochronologische Datierung festgestellte Datum der Erbauung mit 1729/30 entspricht dem der Hirtengassenhäuser. Daher spricht vieles dafür, dass die Gebäude seinerzeit vom selben Zimmermann errichtet wurden. | ||
Das Bürgerprojekt In 2010 hatte die Stadt das vom Verfall bedrohte Gebäude erworben und die Grundinstandsetzung mit Mitteln der Städtebauförderung eingeleitet. Nach Fertigstellung wurde die Trägerschaft auf den „Verein Historisches Camberg e.V.“ übertragen. Seitens des Vereines wurden erhebliche Eigenleistungen in Höhe von fast 100.000 Euro erbracht. Dabei wurde der Löwenanteil durch unentgeltliche Leistungen einiger ortsansässiger Handwerksbetriebe und die noch fehlenden Restmittel durch Spenden und Eigenleistungen aufgebracht. Darüber hinaus hatten zahlreiche Arbeitseinsätze der Vereinsmitglieder stattgefunden. |
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Nutzungs- und Sanierungskonzept Das Sanierungskonzept sah ursprünglich eine Konservierung der nur noch rudimentär überlieferten Restbausubstanz vor. Dabei wäre das ausgekernte Erdgeschoss als ein großer Raum beibehalten worden, was dem Gebäude hier den musealen Charakter eines Aufenthaltsraumes gegeben hätte. Der unerwartete Fund der Mikwe während der Bauarbeiten bedingte jedoch eine grundlegende Änderung des Nutzungskonzeptes. Um die Überreste der Mikwe angemessen präsentieren zu können, wurde nunmehr eine Wiederherstellung des ursprünglichen Raumgefüges unvermeidbar. Aufgrund vorhandener Zapfenlöcher und Stakungsnuten in den Deckenbalken ließ sich die Raumteilung leicht rekonstruieren. |
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Durch die Rekonstruktion des Erdgeschosses änderte sich auch der konzeptionelle Bauauftrag. Plötzlich war das Gebäude nicht mehr nur Hülle, sondern selbst zum dominanten Teil der Ausstellung geworden. Aus heutiger Sicht ist diese Änderung des Sanierungskonzeptes ein Glücksfall. Bereits beim Betreten des Gebäudes wird den Besuchern die bedrückende und beklemmende Enge vermittelt, wie sie auch damals in dem Gebäude vorhanden war. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die düstere, historisch belegte graublaue Farbfassung. |
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Von Anfang an herrschte zwischen Bauherr, Verein und den Denkmalbehörden Einigkeit
darüber, dass die bis auf die Fundamente verlorene Stadtmauer in moderner Form
wiedererstehen sollte. An ihre Stelle trat ein Neubau aus Sichtbeton, der sich in
der Kubatur und Größe genau am Ausmaß der früheren Stadtmauer orientiert. Der
Einsatz einer Betonschale ermöglichte auch eine Nutzung des früher vollflächig
überbauten Mauerbereiches. Hier konnten nicht störend und ohne Raumverlust die
notwendigen Sanitärräume wie Teeküche und Toilette untergebracht werden. |
Bauherr: |
Magistrat der Stadt Bad Camberg |
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Baukosten geschätzt: |
265.000 € |
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Baukosten abgerechnet: |
280.000 € |
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Finanzierung: |
Eigenanteil Stadt: |
198.000 € |
Zuschüsse: |
Städtebaufördermittel für den städtischen Anteil | |
Information: |