Restaurierung einer Synagoge Beselich-Schupbach, Kreis Limburg-Weilburg |
Baubeschreibung: Die um 1877 als Ersatz für einen Vorgängerbau errichtete Synagoge zählt neben Hadamar zu den einzigen im Kreisgebiet, welche die Pogrome der Reichskristallnacht unbeschadet überstanden. Daher kommt ihr eine besondere geschichtliche und kulturelle Bedeutung zu. Um 1935 wurde die Nutzung aufgegeben und das Gebäude an den Nachbarn veräußert, der es als Lager nutzte. Dadurch blieb die Synagoge in der Pogromnacht von den üblichen Zerstörungen verschont. Offensichtlich war im großen Saal der Einbau einer Zwischendecke geplant, der jedoch abgesehen von Änderungen im Bereich der Rundbogenfenster niemals zur Ausführung kam.
Bis auf einige Änderungen im Bereich der Außenwände präsentiert sich der
Betsaal bis heute in unberührtem Zustand. Wichtigstes Element stellt die
den Raum dominierende, bemalte Kuppeldecke dar, die den Saal in einer
Höhe von rund 5 Metern überspannt. Mit der symbolischen Andeutung eines
Sternenhimmels auf tiefblauem Untergrund folgt Sie vielen anderen uns
bekannten Beispielen. |
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Sanierungskonzept:
Der im Frühjahr 2010 gegründete Förderverein Synagoge Schupbach hat
sich die Wiederbelebung der Synagoge zum Ziel gesetzt. Dabei soll
diese in das Eigentum der Gemeinde überführt und durch den
Förderverein betreut werden. Als Ort der Begegnung soll das Gebäude
für die unterschiedlichsten kulturellen Veranstaltungen,
Kunstausstellungen und für Bildungszwecke in Zusammenarbeit mit den
örtlichen Schulen offen stehen. |
1. Bauabchnitt 2014 Aufwändig gestaltete sich die Erhaltung und Konservierung der bemalten Kuppeldecke, die sich in großen Teilen vom Untergrund gelöst hatte und herab zu fallen drohte. Zunächst war eine Festigung des Putzgrundes erforderlich. Da dies nur von oben geschehen konnte, wurde die Dacheindeckung und Schalung komplett abgenommen und die Kuppel für die Dauer der Restaurierungsarbeiten mit einem frei tragenden, überdachten Wetterschutzgerüst eingehaust. Dies ermöglichte ungewohnte Einblicke in die Dachkonstruktion, sodass am Tag des offenen Denkmals zahlreiche Interessierte die Chance einer Besichtigung von oben wahrnahmen. | |
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Die geschädigten Putzbereiche der Kuppel wurden von oben mit neuen Spalierlatten und durch den Einbau von abgehängten Kohlefaserstäben verstärkt. Durch einen erneuten Putzauftrag wurde eine kraftschlüssige Verbindung zur Unterkonstruktion hergestellt. Die noch vorhandenen Gesimsteile auf der abgängigen Ostseite wurden mit Hilfe von Karbonfäden fixiert und anschließend hinterfüllt. Erst nach diesen Sicherungsmaßnahmen konnte mit der Restaurierung der Deckenmalerei begonnen werden. |
Baudaten 1. Bauabchnitt 2014 | ||
Bauherr: |
Förderverein Synagoge Schupbach e. V. |
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