Ortskern Niederbrechen

Wiedergewinnung einer vernachlässigten Ortsmitte Niederbrechen, Kreis Limburg-Weilburg


Das Quartier um das Alte Rathaus bildet das Kernstück der denkmalgeschützten Gesamtlage des Ortskerns, die den östlichen, von der großen Brandkatastrophe um 1872 verschonten Teil des Altortes umfasst. Mittelpunkt der Anlage bildet das ehemalige Kurtrierer Amtshaus von 1700, das später als Rathaus diente und auch nach Auszug der Verwaltung in das ehemalige Schwesternhaus weiterhin in Teilen öffentlich genutzt wird.

Foto rechts: Hans Jürgen Schermuly, Niederbrechen


Noch Ende der 1990-iger Jahre war der Bereich von Leerständen, Überalterung der Bevölkerung und teilweise stark sanierungsbedürftiger Bausubstanz geprägt. Um 2002 erfolgte durch die Gemeinde die umfassende Sanierung des Alten Rathauses. Parallel hierzu wurden durch erhebliche Anstrengungen privater Eigentümer und mit Unterstützung durch Fördermittel des Landkreises und des Landesamtes für Denkmalpflege mehrere nebeneinander liegende Objekte grundlegend instand gesetzt. Dabei trug auch die Gemeinde durch den gezielten Erwerb und Weiterveräußerung leerstehender Immobilien mit einigem Geschick zur Wiederbelebung der Ortsmitte bei. Allein die privaten Investitionen beziffern sich bis dato auf rund 1.000.000 Euro.

Bergstraße 31
Erbaut 1661, Saniert 1997 bis 2000

Rathausstraße 17
Erbaut nach 1872, Saniert 2002

Bergstraße 14
Erbaut 1706, Saniert 2008 bis 2010

Bergstraße 16
Erbaut 1662, Saniert 2006 bis 2007

Foto oben: Horst Göbel, www.goebel-publikationen.de

Neben der Aufwertung des Ortsbildes und einer Belebung des Ortskernes führten neue Nutzungen für gewerbliche und freiberufliche Zwecke zur Ansiedelung neuer Betriebe mit rund 15 Arbeitsplätzen. Dabei zeigt sich, dass moderne Nutzungsanforderungen im Bestand auch unter voller Würdigung denkmalpflegerischer Belange problemlos miteinander in Einklang zu bringen sind.

Käufer gefunden !

Derzeit befinden sich im Bereich des Ortskerns direkt neben dem Aufgang zur Kirche noch zwei leer stehende Anwesen. Diese wurden 2014 von der Gemeinde erworben und unlängst ohne Gewinn an einen Investor mit dem Ziel einer denkmalgerechten Sanierung weiterveräußert.

In Abstimmung mit den Denkmalfachbehörden wurde eine Planungsstudie entwickelt, die den Abbruch des kleineren der beiden Wohnhäuser einschließlich dessen Nebengebäudes vorsieht, um eine bessere Belichtung des Haupthauses und Schaffung einer Freifläche zu ermöglichen.