Sanierung Winzerhof

Eltville-Hattenheim, Rheingau-Taunus-Kreis

Baubeschreibung:


Der ehemalige Winzerhof besteht aus zwei konstruktiv eigenständigen Bauteilen. Das um 1721 (d) errichtete Wohnhaus weist noch ein nahezu ungestörtes Fachwerkgefüge mit zwei Schauseiten mit barockem Zierfachwerk auf. Von der Ausstattung hat sich leider nicht mehr viel überliefert. Das rückwärtig angebaute Kelterhaus war bereits vor Errichtung des Wohnhauses vorhanden und wurde spätestens um 1714 (d) errichtet. Unter beiden Häusern erstreckt sich ein geräumiger Gewölbekeller. An der zum Kirchhof gerichteten Traufseite des Wohnhauses steht eine kunsthistorisch bedeutsame Kreuzigungsgruppe aus der Werkstatt von Hans Backoffen (1510).


Zu dem Anwesen zählt auch noch ein kleines Tagelöhnerhäuschen, welches die lang gestreckte Parzellengrenze zum benachbarten Pfarrhof abgrenzt. Das nur 3,50 Meter breite Fachwerkhaus wurde mit zahlreichen Bauhölzern aus Zweitverwendung errichtet.

Sanierungskonzept:


Das Wohnhaus wurde bis zuletzt als Einfamilienwohnhaus genutzt, wobei die Bewirtschaftung des ehemaligen Winzerhofes schon vor vielen Jahren aufgegeben wurde. Die Kelterhalle und das kleine Tagelöhnerhaus standen seitdem leer. Zur Minimierung der Eingriffe in die historische Bausubstanz wurden Wohnhaus und Kelterhalle zusammengelegt und zu einer einzigen, sehr großzügigen Wohneinheit ausgebaut.

Die geplante Maßnahme ist nicht zuletzt auch wegen seiner exponierten Lage als Randbebauung zum Kirchhof bedeutsam für das Hattenheimer Ortsbild. Durch Rückbau und Wiederherstellung des Fachwerkgefüges sowie durch die Freilegung des Holzwerkes an Kelterhalle und Tagelöhnerhaus entstand vor allem entlang der Paulinengasse ein geschlossenes Fachwerkensemble. Die früher einmal vorhandenen Dachgauben des Wohnhauses wurden rekonstruiert.

Auszeichnungen:

Hessischer Denkmalschutzpreis 2016, 1. Preis

Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen
- Hessischer Denkmalschutzpreis 2016, 1. Preis