Sanierung Alte Schmiede

Kiedrich, Rheingau-Taunus-Kreis

Baubeschreibung:


Der ungewöhnlich gut erhaltene Fachwerkbau wurde 1672 durch den Waffenschmied Heinrich Trisman (Inschrift im Brüstungsfeld des Erkers) erbaut. Mit seinem wohlerhaltenen Fachwerkgefüge, dem prägnanten Straßenerker, der noch originalen Dacheindeckung, der geschlossen erhaltenen Hofbebauung und der vorzüglich erhaltenen Ausstattung (Türen, Stuckdecken) zählt der Bau zu den besterhaltenen Rheingauer Hofanlagen und ist für die Hausforschung von überegionaler Bedeutung.

Abb. unten links:
Abb. unten Mitte:

Hessische Baukunst in alten Fotographien, Wiesbaden 2006 (Foto: Albrecht Meydenbauer)
Die Holzarchitektur Deutschlands, Berlin 1888 (Zeichnung: Charton/Stiehl)

Sanierungskonzept:


Trotz des außergewöhnlichen Erhaltungszustandes waren zahlreiche Fäulnisschäden am Holzgefüge vorhanden. Deren Reparatur erfolgte in drei Bauabschnitten von 2014 bis 2016. Durch den Ausbau und Ersatz geschädigter Holzbauteile wurde auch ein Teil der Innenräume in Mitleidenschaft gezogen. Die betroffenen Wandabschnitte wurden während der Bauphase mit einer temporären Schutzwand nach innen abgeriegelt. Der wertvolle Fensterbestand mit seinen Bleiverglasungen wurde ausgebaut und nach erfolgter Reparatur wieder in die restaurierten Öffnungen eingesetzt. Alle Holzarbeiten erfolgten in traditioneller Zimmerertechnik mit Schlitz, Zapfen und Holznagel-Verriegelung mit Eichenholz aus Zweitverwendung. Die Wiederherstellung der Ausfachung erfolgte mit Lehmziegeln. Nach Abschluss der Holzarbeiten erhielt die Fachwerkfassade einen Leinölanstrich nach Befund.

Zuwendungen: Landesamt für Denkmalpflege Hessen